UFO IN DER KÜCHE

Ein autobiografischer seiens-fikschen

 

Coppyrite Zé do Rock

Coppyrong auch Zé do Rock.

Geschriben auf WUNSCHDEUTSCH.

 

UFO IN DER KÜCHE is ende august 1998 beim Gustav Kiepenheuer Verlag ershinen. Hir der verlags-vorshau-text:

Was mag wol in eim menshen vorgeen, der eines tages von ausserirdishen kugeligen wesen in eine unsrer paralelgalaxien entfürt wird? Der zur freude diser kugelwesen auf eim shlammplaneten umherirren muss, von eim meteoriten getroffen wird und sich shliesslich am Südpol widerfindet?

Kein probleem für unseren helden Pe du Jazz, der sich auf eim gletsher richtung norden einshifft. zu seiner überrashung gelangt er ins Brasilien des jares 2019 und auf abenteuerlichsten umwegen zurük nach Deutshland. Dort muss er nich nur feststellen, das seine freundin zwanzig jare älter is und drei kinder hat, sondern auch, das es ihn zweimal gibt. Eine hinreissende libesgeshichte fürt ihn quer durch Deutshland, bevor er endlich seim alter ego gegenübertritt, das in Stammheim einsitzt und warlich andre sorgen hat, als sich von der eigenen jugend frech angrinsen zu lassen. Wird dises doch verdächtigt, den namhaften grosskritiker Rauch-Rampenliczki entüfrt zu haben. Hatten di kleinen gemeinen wesen aus dem all auch hir ire finger im spil? Ein überaus rasantes und irrwiziges buch, das vor keiner unsinnigen idee zurükshrekt und shon gar nich davor, di deutshe sprache mit seim wunschdeutsch zu vereinfachen. Gleichgültig, wi der streit um di rechtshreibreform entshiden wird: dises buch legt shon mal los.

PRESSESTIMMEN:

Zé do Rock is radikal wizig, verantwortungslos albern, anarchish vital.

Jörg Drews, Süddeutsche Zeitung

 

Eine absurde satire, di vor nix zurükshrekt.

Eine tante vom autor, di nich genannt werden will

 

Jez is der typ völlig durchgedreet!

UFO-Magazin

 

Dises buch is rasant, aber ser unsinnig. Man is danach nich klüger, aber man hat manchmal sein spass gehabt.

Der Tierfreund

 

Mit disem besheuerten buch möcht ich nix zu tun ham.

Der lektor

 

DAS WUNSCHDEUTSCH

IM BUCH "UFO IN DER KÜCHE"

Di rechtschreibreform, di seit dem 1. August 1998 mit ausname von Schleswig-Holstein in den deutschsprachigen ländern gültig is, is das ergebnis der diskussionen zwischen reformbefürwortern, reformgegnern, sprachwissenschaftlern und kulturbeamten. Erst als di reform fertig war, fragte man den mann auf der strasse. Di ergebnisse der umfragen zeigen, das über 80% der bevölkerung gegen si is, und über 50% gegen jede art von reform sind.

Das rürt aus der tatsache, das vile leute nach diser reform glauben, das eine reform, di angeblich vereinfachen will, es am ende unweigerlich verkomplizirt.

Wunschdeutsch basirt auch auf umfragen, aber es is kein fertiges pakeet, das dann zur abstimmung gegeben wird, sondern di umfragen basiren auf einzelne änderungen. In meinen literarischen performansses hab ich di leute abstimmen lassen, und sie da, es gibt eine merheit für merere änderungen in der rechtschreibung.

Manche änderungen aus dem ultradoitsh-katalog sind gnadenlos abgeschmettert worden, aber di änderungen, di durchgekommen sind, weisen eine 79%ige zustimmungsrate auf. Nur als das publikum mit dem ganzen änderungskatalog konfrontirt wird, sinkt di zustimmungsrate auf 56%. Nich mer so berauschend, aber immerhin eine merheit.

Hir di 12 änderungen:

  1. Klein/großshreibung – es wird wie in ganz Europa geschrieben, das heißt, satzanfang, eigennamen und titel werden großgeschrieben. Was als titel gelten soll, entscheidet der einzelne.
  2. umgangssprachliche former werden so ofiziell wie die "ofiziellen"- is, nich, nix, ham, ich hab, ich mach, ich seh ein hund, wegen dem mann statt ist, nicht, nichts, haben, ich habe, ich mache, ich sehe einen hund, weges des mannes.
  3. die kommaregeln werden abgeschafft. ma setzt die kommas nach gefühl, wir ihr das schon immer gemacht habt, und hat dabei kein schlechtes gewissen. apostrophen kann ma setzen oder nich.
  4. der flotte dreier is pflicht. schwerdeutsch is eine arme sprache, man kann nich einmal zwischen SCHAFFANATIKER (woll-experte) und SCHAFFANATIKER (schwabe) unterscheiden. auf ultradoitsh schon: den schwaben nennt ma SCHAFFFANATIKER.
  5. di silbentrennugsregeln:
  • a. zu-sammen-ge-setzte wörter werden nach ihren be-stand-teilen ge-trennt. Endungen werden nich als selb-ständige be-stand-teile ge-sehn, also tei-len statt teil-en. Bei fremd-wörtern kann man die wörter als ein-fache oder als zu-sammen-ge-setzte wörter sehn. Päd-a-go-ge oder pä-da-go-ge, beef-steak oder beefs-teak. Niemand hat die pflicht, sämtliche europäische sprachen zu können.
  • b. bei ein-fachen wörtern:

    ba: im Ers-ten, O-beren teil muss mIn-destens ein vO-kal sein.

    bb: der un-TE-RE teil fängt mit 1 kon-SO-NAnt + 1 vo-KAL an.

    bc: kon-so-nan-ten-grup-pen, die nur ein laut ver-tre-ten, wer-den als ein kon-so- nant ge-sehn: ge-SCHehn, zu-CKer, a-po-THE-ke.

    10 zeilen, um die regeln zu erklären, statt den 200, die der Duden braucht. Bei über 90% übereinstimmung.

    6. Man kann zusammen oder getrennt schreiben: auto fahren, autofahren, radfahren, rad fahren. Allesiserlaubt, abermanschreibtumverstandenzuwerden. Wer ander e leut e nur ärg er n will, kann das nach wie vor tun.

    7. das ß wird durch ss ersetzt: bass, fass, heiss.

    8: h's die nich ausgesprochen werden und kein einfluss auf die aussprache ham, verschwinden: tema, teorie, rytmus. das wort katarrh verliert genauso das h, auch wenn s ganz dick kommt. besser in diesem fall wär ein wort wie katrschrrmpf.

    die dehnung eines vokals wird nich mehr angezeigt (bei kurzen vokalen is der konsonant danach sowiso verdoppelt, also is alles klar). fülen wi spülen, tir wi dir, mos wi los. im se sa si so super aus. ihm, ihn bleiben so (wegen im, in).

    9. jedes fremdwort kann eingedeutscht werden.

    10. wenn chs wi x ausgesprochen wird, wird es auch so geschriben. auch ks wird mit x geschrieben. axe, fux, mux, kex.

    11. statt ck nur noch k, ausser in den fällen wo s zu verwexlungen kommen kann, wo s mit doppelt-k geschriben wird. also spuken und spukken. solche fälle sind aber ser selten.

    12. t's di wi z ausgesprochen werden, werden z gesriben. nazion, akzie, pazient. Auch tz wird nur noch z geschriben: bliz, plaz.

    Wenn zwei worte nach dem neuen sisteem "kolidiren", kann der schreiber, falls er fürchtet, er könnte missverstanden werden, nach dem alten sisteem schreiben: see und seh‘, meer und mehr. Natürlich würde eine werbung von LTU oder Condor wunschdeutsch schreiben: ICH WILL MER!

    Für vor- und nachteile (vor allem vorteile) der änderungen sie (siehe) "fom winde ferfeelt – ultradoitsh".

    Di änderung SCH-SH wird von der merheit abgeleent, trozdeem hab ich mir als autor und freier bürger di freiheit genommen, mit SH zu shreiben. Ich find es unmöglich, 3 buchstaben für ein laut zu verwenden.

    Wunschdeutsch wär vor allem gut für schüler und dijenigen, di probleme mit der deutschen rechtschreibung ham oder zeit gewinnen wollen. Alle menschen, di mit der alten rechtschreibung einverstanden sind und keine probleme mit ir ham, können weiter di alte rechtschreibung benüzen. Di alte rechtschreibung bleibt gültig, bis der lezte, der so schreibt, ausgestorben is.

    Di vorteile von WUNSCHDEUTSCH ligen klar auf der hand: da di problemfälle in der rechtschreibung auf ein minimum reduzirt werden, können sich schüler mit wichtigeren temen beschäftigen, di nich vereinfacht werden können, oder si können mer ferien ham. Für alle schreiber, di probleme mit der rechtschreibung ham – und das is di merheit -, is es ein vorteil in dem sinne, das si sich weniger überlegen müssen, wi ein wort geschriben wird und somit sich vil mer mit dem inhalt als mit der rechtschreibung beschäftigen kann. Für jeden schreiber, egal ob er rechtschreibprobleme hat oder nich, is es ein vorteil in dem sinne, das er 5% zeit und papir spart, da di wörter im durchschnitt 5% kürzer werden. Und 5% papirersparnis würde auch bedeuten, das man weniger holz braucht, di regenwälder würden sich bedanken...

    Und fürs nez gibt s auch das Netdeutsch...

     

    Zuryk zu bak tu di vouta au index.