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KURZBIOGRAFIE

Zé do Rock

Zé do Rock is vor verdammt langa zait in Brasilien geboren, hat 14630 tage gelebt, 1357 liter alkohol gesoffen, 940 stunden flöte und 648 stunden fussball gespielt, 200.000 km in 1457 autos, flugzeugen, shiffen, zügen, oxenkarren und traktoren getrempt, 139 lenda und 16 gefengnisse besucht, sich 8 mal ferlibt, 2 filme gedreet, aine kunstsprache erfunden, merere ferainfachte deutsh-varianten kreirt, 5 bücha gesriben, hat nix studirt und lebt noch hoite, maistens zwishen Stuttgart und Mynchen.

Falls das zu kurz is, sen Sie die Lang-Kurzbiografie, die da folgt:


LEBENSLAUF IN PROSA

Dieser text ist auf wunschdeutsch, wunschdeutsch forte, ultradoitsh-S, ultradoitsh-U, ultradoitsh axent, ultradoitsh forte und kaudadeutsh geschrieben, jeweils im progressiven modus.

VOR DER GEBURT

Der vater meines groszvaters väterlicherseits kam als pastor aus Litauen nach Brasilien. Die mutter meines vaters war enkelin deutscher imigranten - aus Lodz, das is und war Polen, aber sie hiszen immerhin Schmidtke. Die groszeltern meiner mutter kamen aus Russland. Meine groszeltern waren allesamt bauern, mein vater war buchhalter und meine mutter hausfrau. Mein ururgroszvater mütterlicherseits is in Russland erstochen worden, mein groszvater is an einer leberzirrhose gestorben, ein onkel an einem schuss während der jagd, ein anderer onkel als kind beim spielen mit dem revolver, der letzte wurde mit einer keule nach einer diskussion in einer bar erschlagen, und meine mutter starb bei einem überfall. In Deutschland werden ausländer überfallen, in Brasilien wird jeder überfallen, egal ob aus- oder inländer. Trotzdeem is so eine familiengeschichte auch in Brasilien nich normal.

0 - 5 jare - KIND JUNG

Da hab ich zuerst das sehen, riechen, essen, gehen und das sprechen gelernt, das sprechen allerdings nie so richtig.


5 - 10 jahre - KIND ALT

Da bin ich in die schule gegangen. Ich war nie klassenerster, aber meistens im oberen drittel, ohne gröszere anstrengungen. Ausserdem lernte ich klavier 4 jahre lang. Natürlich längst vergessen.


10 - 20 jahre - JUNG JUNG

Ich hab weiterhin die schule besucht und das abitur gemacht. Ausserdeem war ich ein schlimmer raudi, ging auf kleine raubzüge und verursachte manchen unfall. Ich trank ein liter 50%igen schnaps in 10 minuten ex und konnte noch einigermaszen normal gen. Drogen hab ich auch genommen, allerdings nich inhalirt, so wie der Clinton. Ich war ein par mal kurz verhaftet, und manchmal war ich freiwillig in gefängnissen weil ich unterweegs war und kein geld fürs hotel hatte. Dazwischen arbeitete ich in verschiedenen bürotätigkeiten, wie personalabteilung, reisebyro, einkauf, und als enzyklopädienverkäufer. Ich machte verschiedene kurse: schauspiel, körperausdruck, tanz, deutsch, russisch, flöte, cello. Mit 17 zog ich los, um sicher zu sein, das die welt wirklich rund is, aber in Ecuador wurde ich ausgeraubt und verlor mein pass, so das ich zuryk nach Brasilien musste. Am Amazonas war ich fyr 2 monate im knast, weil das brasilianische militär mich der spionage und des terorismus verdächtigte.


20 - 30 jare - JUNG ALT

Ich beging einen feler und heiratete. Dann arbeitete ich noch eine zeit lang als ybersezer und fur mit meiner frau in die weite welt hinein. Natyrlich trempten wir nur. Mit autos, LKW's, oxenkarren, farredan, zygen und sogar mit flugzoigen sind wir getrempt. Sydamerica, Nordamerica, in Europa hatte maine frau irgendwann die snauze foll fom raisen, so das ich nach Afrika alain fur. In Afrika ging ich manchmal wegen mangelndem verkehr hunderte von kilometern zu fuß. In Djibouti ist alles sehr teuer. Das bier kostet 5 euro die kleine dose und ist aus Deutschland. Das klopapier ist aus China, und da merkt man, dass sogar um klopapier herzustellen es ein gewisses kno-hou bedarf, und die chinesen haben es nich. Die schokolade is aus Brasilien und schmeckt nich so gút wie schweizer schokolade, dafür viel besser als das chinesische klopapier.

Dann bekam ich einen brief von meiner frau, der besagte, das sie sich frisch in einen österreicher verliebt hatte, so das ich mich gezwungen sah, schnell zurück zu fliegen, auch wenn ich kein geld für den flug hatte. Natürlich war in Deutschland nix mehr zu retten. Wir wónten aber immerhin noch 2 mónate friedlich zusammen, also nich ich und die frau sondern ich und der österreicher. Bis zu diesem zeitpunkt hatte ich einige jobs hinter mir: maschínenwäscher, fliszbandarbeiter, lkw-farer, möbelpacker, fernsèturmmontagesheff in Afrika, bürokraft, snapsfara, kurirfara, djigolo, raisefüra, küchenhilfe, im film kabelarsh und statist, laida ni sadist.


30 - 40 iare - GROSS JUNG

In Deutschland  drehte ich einen 90minütigen lo-budget-spielfilm. Er hieß NO ELEPHANTS, weil keine elefanten im film zu sehen sind. Er wurde in einem kino gezeigt, war gut besucht, und später imma wieder in festivals. Er erntete immerhin einige gute kritiken, wobei alle vor der schlechten technischen qualität warnten. Kein wunda, ohne professionale ausrüstung und ein professionelle team.

Ich sezet meine afrika-reisu fort und fuhr dann nach Asien und Australien. In Australien lernet ich allu wat ma da lerne muss um zu übalebe: bumerangs jagen und kängurus werfen. Bumerängs jagen is leicht, vor allu wenn sie in einer ecke liege. Kängurus werfen is eine ganze spur schwieriger, vor allu sie so zu werfe, dat sie wieder zurück komme.

Tuvalu, eine klizekleine republik in die Südsee, is 30 km lang und 300 m breit. Bei ebb is die land doppelt so grosz, weil doppelt so breit. Es gebe nur ein restaurant un ein strat, für taxifaris ser einfa, die fargasti steig ein, die fari frage: vorwerts o zurük?

Wieder nach Asien, Europa, Nordamerika und endlich Südamerika. Ich hatte insgesamt 35 verschiedene jobbs, plus 137 länder, 200.000 getrampte kilometer, die reisu ha 13 jahr dauer und bescheret mir viele probleme mit räubern, polizei und frauen.

Ich war ein halbes jahr in Brasilien, dann verliebet ich mich in ein deutsches mädel und kam mit ihr zu Deutschland. Da schrieb ich das buch "fom winde ferfeelt", während ich taxi fuhr - ich main am stand. Das buch ershien 1995 bei der Edition Diá, Berlin. Es is maine geshichte, etwas ausfürlicha als in disem blatt, in progressivem ultradoitsh erzeelt, das haisst, es fengt mit ganz normalem deutsh an, jedes kapitel hat aine rechtsraibenderung, nach der auch gesriben wird, bis am ende wir for ainem relativ fonetishen deutsh sten. Ich wollte zaigen dass deutsh unnötig ser komplizirt (und inexakt) is, aba es sollte kaine destruktive kritik werden, daher hab ich gezaigt, das es auch ainfach get.

Üba das buch gab es 32 fernsee-, 38 rundfunk und 106 maist begaistaten zaitungsbaitrege, was normalawaise ea den groszen bestsellan forbehalten is. Speta kaufte der Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig die rechte, der Piper Verlag in München hat die tashenbuch-rechte.


40 - 50 jahr - GROSZ OL

Mein zweites buch, 'UFO in der küche', erschien 1998 beim Kiepenheuer Verlag, Leipzig. Es is ein autobiografischer seiens-fikschen, das meiste passirt im jahr 2019 (das war ein zimlich hartes jahr für mich), es get um eine UFO-entfürung und um die entfürung des berümten literaturkritikers Marshel Rauch-Rampenliczki. Es is auf wunschdeutsch geschriben: ich hab in meinen performances 20.000 zuschauer über einzelne änderungen abstimmen lassen und daraus eine basis-demokratische ortografie kreirt. So schreib ich auch im normalfall, da sich die wörterbücher heutzutage nich mer einigen können. Das taschenbuch erschin im juni 2000 im Piper Verlag.

Mein drittes Buch erschien 2002 im Kunstmann Verlag, der titel is DEUTSCH GUTT SONST GELD ZURUCK (Der gnadenschuss für sprachunbegabte). Es is a colleccion von waren un fictiven storys, als Lehrbuch aufgebaut, schriben in Siegfriedisch un kauderdeutsch. Siegfriedisch ist ein rrreingermanisches Deutsch, da werden Fremdwörter wie Tisch (lat. discus) und Zwiebel (lat. cipolla) soforrrt abgeschoben und durch Wörter wie ‚Essbrett’ und ‚Heulgemüse’ ersetzt. Die andre lingua is kaudadeutsh, un wi der name shon sagt, is es a sort internacionaliset un multiculti deutsh.


50 - 70 jahr - OL JUNG

2009 kommet mei film 'Schroeder liegt in Brasilien' inzu die kinos. Die film heisst so weil das stättchen Schroeder tatsakelik in Brasil lieg, und es zeigt dat die deutschen zwar arm aber gut drauf sind, während die brasilis viel geld haben aber dauerlik jammer.

Im selbe jar erschien mei vierte werk im A1-Verlag, 'Jede sekunde stirbt ein nichtraucher - a lexikon üba vorurteile un andre teile'. Das buk is eine reisu durch die spraken, lände und ir vorurteile. Ich gewann auk el Ernst-Hoferichter-Preis, die zu beispil auch Doris Dörrie un Gerhard Polt scho mal gewann.

In die jar 2010 bekommet i zamme mit Dominik Graf un Konstantin Wecker die Schwabinger Kunstpreis. Dise leuti bi bestimmet stolz, dat dey ein preis gewann, dat auk i gewann.

Als langfristli projekt bereis ich die lande, in dat i noh nit war, un i plane, darüber a buk zu sreib. Dazu war ich schon letztes jahr in Afrika. Ein schöner kontinent, aber der überfall, die deportation und die malaria bekamen mir nicht so gut. In Asien war ich unter anderem in Nordkorea. Ein schönes land, in dem die regierung twei mega probleme der menschheit löset: es givt dort keine staus und kein übergewicht-probleme.

2013 machet ich mit an der Bachmannpreis-Kompetition in Klagenfurt. Ich gewann nix, weil die meisten juroren meinten, wat ich mach is unterhaltende kabarett, aber keine literatur. Mehrere mega journales fanden es schade, dat ich leer ausgo bi. Viele meinet, ich bi de favorit pro de publikumpreis, aber jemand anders gewann es. Manche journal hav es mit der unerforschlichheit des internet.

Ich trampet dann durch Brasilie (vo die venezolanische grenze im norden bis zur urugaischen grenze im suden), interviwet die faris, die mi midnemet, dazu interessale personis die mik over die wey laupet, un daraus scribet ik ein caleidoscopio de biografias brasileiras: 'Per anhalter durch die brasilianische galaxis'. Jeman ha say, die buk is fantastish, i cann aba nimmer erinna wer dat war.

Weil mei geferta Christiane Lange a jobb in Sturgad becommet - si is die neu directora da Staatsgalerie - hav i mid ir vo Minga (München) tu Sturgad ci, wobei wir nok a halfe fut in Minga ha. Sturgad is a bitt warma, aber a brazilo cann es nur as 'weniger calt' beceicne. Vo 193 lande da weld, bi 16 calta denn Deutshland, ova 170 bi warma. Dafür giv es aba die menshli werm.

I had quasi 400 showlesus, meist in die rame da literatur. Nu expandeer i rittu cabarett-comedie, un mak au stand-up comedie, auk if mir sitdown-comedie, mit a bir davor, liber is. A neu come-dia-show is ebenfalls untaways. Shau ma mal, dann seng ma sho.

Ya, un wi go's mit el altastufen weita?

70 - 80 anos - OL OL

80 - 90 anos - GREIS JUNG

90 - 100 anos - GREIS OL

Ova 100 anos - JÜNGER, ERNST

I glaub aba nit das i bei disem rytmus das alles noh shaff.

Zé do Rock